Das Wort Bildung geht auf mittelhochdeutsch »bildunge« zurück, was so viel wie Bild, Abbild, Ebenbild bedeutete. Bildung schloss die Umbildung des Menschen, seine allumfassende Vervollkommnung, seine Höherbildung ein. Bildung sah man als einheitlichen Prozess.

Heute ist Bildung gleichbedeutend mit Wissen, akkumuliertes Wissen gleichbedeutend mit höherer Bildung. Wir wissen aber heute auch, dass Wissen ein Verfallsdatum hat – entweder durch neue Entdeckungen oder durch unsere eingeschränkte Gedächtnisleistung. – Wie viel bleibt nach zehn Jahren vom Abitursstoff hängen? –

Wir wissen heute auch, dass um so mehr hängen bleibt, je ganzheitlicher sich ein Mensch Wissen zu eigen gemacht hat – nur so erwirbt er sich echte Wissensschätze. Wir vergessen das meiste, wenn das Gefühl, ein inneres Erleben nicht daran beteiligt war. Wissenserwerb, der wahrhaft bildet, muss eingebettet sein in ein übergeordnetes sinnhaftes Ganzes.

Man weiß heute auch, dass nur das intrinsische, das von innen motivierte Lernen, sinnvoll ist. Dazu ist jeder Mensch, ob jung oder alt, nur bereit, wenn der Schüler in einer inneren Verbindung zu dem Lehrenden steht.

Bildung ist an ein harmonisches zwischenmenschliche Miteinander aller beteiligten gebunden.

Alle von der menschlichen Beziehung abstrahierte, über Drill oder Erwartungsdruck erzeugte Lernleistung bildet den Menschen nicht, sondern macht ihn krank.

Unser Bildungssystem sucht derzeit noch Antworten auf die brennenden Fragen der Gegenwart und Zukunft.

Als Teil dieses Bildungssystems sehen auch wir uns in der Verantwortung nach neuen zeit- und kindgemäßen Wegen zu suchen.

Wir entwerfen, erproben und evaluieren eigene Unterrichtsvorhaben.

Das Unterrichtsprojekt "Mäuse im Klassenzimmer" haben wir beispielsweise mit viel Zuspruch auf dem HSU-Fachtag im Jahr 2012 vorgestellt. Daran möchten wir gern anknüpfen.

Die Entfaltung der Individualität des Kindes sowie die Betonung des Selbstbildungstriebes der Kinder sind oberste pädagogische Ziele.

"Hilf mir, es selbst zu tun"- mit dieser Aussage der Reformpädagogin Maria Montessoris ist die Aufgabe für uns Lehrkräfte formuliert.


Letzte Änderung am Samstag, 16. August 2014 um 18:28:01 Uhr.